Landtagspräsidentin aus Hannover besucht TU Clausthal

Am 28. Mai 2020 besuchte Dr. Gabriele Andretta die TU Clausthal und informierte sich über das digitale Semester, Digitalisierung für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, innovative Materialien und das neue wissenschaftliche Profil der TU.

„Die TU Clausthal ist im Konzert der Hochschulen etwas ganz Besonderes. Es ist beeindruckend, was diese Universität in der Forschung auf die Beine stellt. Dies gilt auch für den Bereich der Internationalität“, sagte Gabriele Andretta beim Besuch der Technischen Universität im Senatssitzungssaal. Niedersachsens Landtagspräsidentin war seit Anfang der 2000er-Jahre bereits mehrfach zu Gast in Clausthal. „Die TU“, so die Politikerin, „beschäftigt sich mit vielen zukunftsorientierten Forschungsthemen.“

Diesen Faden nahmen Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner und die drei nebenberuflichen Vizepräsidentinnen und -präsidenten auf und erläuterten das neue wissenschaftliche Profil der TU Clausthal mit dem Leitgedanken der Circular Economy, der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Ein weiteres Thema war die Digitalisierungsoffensive der Universität, in deren Zuge gerade sieben Digitalisierungsprofessuren gebündelt ausgeschrieben worden sind. Mit der Besetzung dieser Stellen treibt die Hochschule Forschung und Lehre im Zukunftsfeld der digitalen Transformation voran.

Viel Interesse zeigte Frau Andretta, eine promovierte Sozialwissenschaftlerin, auch am aktuellen digitalen Semester infolge der Corona-Krise: „Bekommen die Studierenden die Umstellung auf das Digitale und die damit verbundene größere Selbstorganisation hin?“, fragte sie. Der Übergang in die virtuelle Lehre, in enger Abstimmung mit allen niedersächsischen Hochschulen vollzogen, habe weitgehend sehr gut funktioniert, berichtete Professor Schachtner. Von den Studierenden seien nur wenig negative Rückmeldungen, dafür sehr konstruktive Hinweise gekommen, ergänzte Professor Gunther Brenner, Vizepräsident für Studium und Lehre.

Das Thema Forschung an der TU Clausthal vertiefte die Landtagspräsidentin im Anschluss bei zwei Institutsbesichtigungen. Im Institute for Software and Systems Engineering informierte Professor Andreas Rausch den Gast aus Hannover über das „Center for Digital Technologies – Innovation durch nachhaltige industrielle Prozesse und Dienste“. Zusammen mit wissenschaftlichen Mitarbeitern des Institutes stellte er Projekte zu unkompliziertem Entsorgen von Elektronikschrott, zum autonomen Fahren und zu Künstlicher Intelligenz (KI) vor. Im Fokus standen dabei folgende Themen:

Sense4Future Ausgründung

Bei der Sense4Future handelt es sich um ein aus dem ISSE ausgegründeten SpinOff, welches eine App zur Lebenszyklusverwaltung von Elektro-/Elektronikgeräten entwickelt, um die Nutzer für deren Werte und einen sorgsamen Umgang mit den verbauten Ressourcen zu verbinden. Bei der Vorstellung wurde ein Prototyp der aktuellen App gezeigt, sowie die übergreifende dahinterstehende Idee.

 

Dependable Autonomous Driving Lab

Das Dependable Autonomous Driving Lab des ISSE ist eine Bildungs- und Forschungsplattform für autonomes Fahren und nicht nur ein einfaches Labor. Es bietet den Zielgruppen wie Studierenden und Doktoranden an der Universität sowie externen Partnern die Möglichkeiten ohne Vorwissen in die Thematik eingeführt zu werden. Ein kurzer Workshop zur Selbstentwicklung eines End-to-End-lernenden autonomen Fahrsystems basierend auf einem Neuronalen Netz und eigenen Fahrdaten des Teilnehmers, wurde während des Besuchs von Dr. Gabriele Andretta präsentiert. Zusätzlich wurde das eigene Sicherheitskonzept des ISSE Dependability Cage mit Laufzeitüberwachung des autonomen Fahrsystems während des Workshops demonstriert.

 

Modelfabrik & Augmented Reality

Industrie 4.0 ist seit Jahren eines der Kernthemen in Deutschland. Im Rahmen eines studentischen Projektes haben sich zwei Studierende mit der Fragestellung auseinandergesetzt, wie eine bestehende Fabrikanlage um virtuelle Sensoren erweitert werden kann. Das Ergebnis war eine Kopplung der vorhandenen Modelfabrik am ISSE mit der Microsoft HoloLens. Mithilfe der HoloLens wurden virtuelle Sensoren und Anzeigemöglichkeiten implementiert, welche es dem Benutzer erlauben, die Modelfabrik mit Handgesten zu steuern, sowie den aktuellen Status durch einen einfachen Blick auf die Fabrik im Blick zu haben.

 

Die zweite Station bildete das Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik. Professor Dieter Meiners sprach über „Additive Fertigung optimierter Kunststoffbauteile“ und Dr. Leif Steuernagel über „Reduktion der Umweltbelastung durch optimierte Nutzung von Agrarabfällen“. Zum Abschluss zeigte sich die TU Clausthal dann von ihrer architektonischen Seite. Gabriele Andretta, die sich mehr als drei Stunden für die Harzer Universität Zeit genommen hatte, besichtigte den gerade restaurierten Kuppelsaal der Aula Academica und war begeistert.

 

Zur Original Pressemitteilung der TU Clausthal geht es hier.

 

Landtagspräsidentin Gabriele Andretta besuchte mit TU-Präsident Professor Joachim Schachtner das Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik, das von Professor Dieter Meiners (links) geleitet wird. Foto: Christian Ernst

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